Anwesen der Suitorasu

Es war schon einige Zeit vergangen. Das Gespräch mit dem Drachen wiederholte sich im Kopf des jungen Suitorasu. Er lag auf seinem Bett, die Hände stützten sein Kinn. Die Stufen, der Tempel, die Kräfte, dies alles war noch ziemlich bruchteilhaft. Arashi seufzte leicht, es war schon spät, aber er konnte nicht schlafen. Zuviele Gedanken und Fragen beschäftigten ihn. Wieder war ein leichtes Seufzen zu hören. ,,Was ist los? Du seufzt ja in der ganzen Zeit nur." Arashi wusste, dass er wieder mit den Drachen kommunizierte. Er wusste, dass er ihn noch nicht sehen konnte, bevor er die erste Stufe nicht gemeistert hatte. ,,Ich bin in Gedanken, sonst nichts. Mich beunruhigt einfach irgendetwas."
,,Und das währe? Die ersten Stufen werden ein Kinderspiel für dich sein, wenn du erst angefangen hast, sie in einzelnen Schritten zu üben." Arashi nickte kurz. ,,Schon...", erwiederte er. ,,Ich werde gucken, was sich machen lässt. Der Tempel hat Zeit." Er verstummte. ,,Du hast leicht reden!", fauchte der Drache zurück. Arashi wusste, dass er ihn gerade wohl etwas verärgert hatte. ,,Denkst du, dass du einfach dann und wann zum Tempel der Fujin gehen kannst, wann es dir passt? Du hast Pflichten als Pantheist, du bist nicht einmal einer. Du hast erst die Grundausbildung gemeistert und bist ein Halbpantheist. Du musst daher noch einiges lernen und viele Erfahrungen sammeln."
Arashi nickte. ,,Ich weiß. Ich werde mal schaun. Ich werde zum Tempel gehen. Darauf kannst du dich verlassen." Nach diesen Worten verstummte der Drache und Arashi verstummte selber. Er legte sich normal in sein Bett und schlief ein.

Arashi öffnete die Augen. Die Sonne blendete ihn mitten ins Gesicht, weswegen er einige male blinzeln musste, bevor er klar sehen konnte. Er gähnte kurz und richtete sich dann von seinem Bett auf und ging zum Kleiderschrank. Von dort nahm er seinen Mantel raus, den er auch rasch anzog. Der Himmel war klar, etwas trübe vielleicht. Wolken waren am Himmel und einige Stellen der Insel Makoku wurden mit einem schwarzen Schatten bedeckt. ,,Der Tag fängt ja gut an", dachte sich Arashi. ,,Vielleicht regnet es ja auch noch." Er öffnete die Tür und verließ sein Zimmer.
Unten in der Küche hatte er sich schon einen Tee zubereitet und einen kleinen Imbiss, den er zugleich auch genüsslich verschlang. Als er aufgegessen hatte, guckte er noch einmal zum Fenster. Vielleicht sollte er raus gehen und Makoku woanders mal betrachten. Der blaue See gab ein prächtiges Bild ab. Arashi stand auf und ging Richtung Tür. Er verließ sein Anwesen und marschierte zum See.

---> Blauer See

Arashi ging zusammen mit Mika zum Anwesen der Suitorasu. Während des Weges konnte man die Wiese mit den vielen Blumen hübsch betrachten. Ein kleiner Pfad führte als kleiner Weg aus Kiesel und Sand zum Anwesen. Mit ruhigem Gang näherte sie sich seinem ansehnlichen Haus. Arashi blickte stumm zu seinem Haus und Mika wohl ebenso still, das Anwesen der Suitorasu. Man sehe ein Haus, dass einen sehr leichten Beigeton hatte und von einem schwarzen Dach beschützt wurde. Die Fenster waren groß, sehr gut, um weit hinauszuschauen. Das Anwesen bestand aus einem großen Bereich, der sich um den Wohnbereich handelte. Von einem großen Schlafzimmer über eine prachtvolle Küche bis hin zu einem stilvoll eingerichteten Wohnzimmer. Der zweite Raum, gleich daneben, war ein Gebetsraum.
Arashi öffnete leicht die Tür. Er ging etwas zur Seite, damit Mika zuerst eintreten konnte und schloss danach die Tür. Er führte sie zum Wohnbereich. Ein großer Raum mit vielen Kompfortmöbeln und Regalen, wessen Inhalt aus Büchern und Schriftrollen bestand.
Er nahm auf einer Couch platz und deutete, dass sich Mika ebenfalls setzen sollte. ,,Und? Wie findest du es hier?" Er lächelte kurz.

Da standen sie nun, im Wohnbereich von Arashis Haus. Mika war vom ersten Moment an fanziniert gewesen und zugleich auch sprachlos. Sie guckte nur zu den Bereichen, die deutlich gut ins Auge fielen, sie hatte auch die nett eingeräumte Küche gesehen und vielleicht noch eine Treppe, die nach oben führte. Sie guckte auf Arashi und setzte sich neben ihn.
,,Ich bin begeistert von deinem Anwesen. Es ist so groß und die Sauberkeit und Ordentlichkeit in jedem Zimmer ist ein Traum. Hier könnte ich mir vorstellen zu leben, wenn du denn nichts dagegen hast." Sie berührte seine Handfläche und strich sanft darüber. Kurz guckte sie noch einmal durch den Wohnbereich, bis sie schließlich eine Frage hatte. ,,Was ist eigentlich mit deiner Familie? Ich habe kein Mitglied gesehen."
Sie schwieg und wartete auf eine Antwort.